Geschäft der NORMA Group erholt sich deutlich in weiterhin schwierigem Umfeld


• Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal 2020 von Corona-Pandemie beeinflusst
• Solider Cashflow und durchgehend starke Liquidität
• Anhaltend starkes Geschäft im Bereich Wassermanagement
• Transformationsprogramm „Get on track“ wird weiter umgesetzt
• Ausblick für Gesamtjahr: bereinigte EBITA-Marge von mehr als 5 Prozent erwartet

Maintal, Deutschland, 4. November 2020 – Die NORMA Group hat heute die Ergebnisse für das dritte Quartal 2020 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen eine spürbare Erholung des Geschäfts im Vergleich zum vorangegangenen Quartal. Die anziehende Nachfrage im Markt sowie eine strikte Kostenkontrolle und ein entschiedenes Liquiditätsmanagement im Unternehmen wirkten sich positiv aus.

Die NORMA Group hat im dritten Quartal 2020 einen Konzernumsatz in Höhe von 245,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q3 2019: 274,0 Millionen Euro) infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die organischen Umsatzerlöse waren um 7,5 Prozent rückläufig. Währungseffekte hatten zusätzlich einen negativen Effekt auf die Umsatzerlöse in Höhe von 2,7 Prozent.

„Wir haben im dritten Quartal in Anbetracht des schwierigen Umfelds unser Geschäft sehr gut entwickelt“, sagt Dr. Michael Schneider, Vorstandsvorsitzender der NORMA Group. „Die Bedarfe unserer Kunden nach Verbindungstechnik haben spürbar angezogen und wir konnten die deutlichen Erholungstendenzen der weltweiten Wirtschaft bestmöglich nutzen. Unsere Maßnahmen zur Kostenkontrolle und zum Liquiditätsmanagement haben wir weiter konsequent verfolgt. Es bleibt unser Ziel, das Unternehmen in einem weiterhin von Unsicherheiten geprägten Umfeld zukunftsfest aufzustellen.“

Der operative Netto-Cashflow fiel mit 40,6 Millionen Euro im dritten Quartal 2020 um 3,2 Millionen Euro höher als im Vorjahreszeitraum aus (Q3 2019: 37,4 Millionen Euro). Die NORMA Group verfolgt weiterhin verschiedene Maßnahmen, um maximale Finanzierungsflexibilität zu sichern und die starke Liquidität aufrechtzuerhalten. Dazu zählten auch im dritten Quartal eine Flexibilisierung von Personalkosten durch den Abbau von Überstunden oder die Nutzung von Kurzarbeit, die Priorisierung von Investitionen sowie eine nachhaltig solide Finanzierungsbasis mit einer hohen Eigenkapitalquote von 40,9 Prozent.

Erholung des Geschäfts in allen drei Regionen

In der Region EMEA (Europe, Middle East and Africa) lag der Umsatz im dritten Quartal 2020 mit 102,9 Millionen Euro deutlich – um 12,6 Prozent – unter dem Vergleichszeitraum im Vorjahr (Q3 2019: 117,7 Millionen Euro). Jedoch zeigte sich hier nach dem Einbruch in der ersten Jahreshälfte eine positive Dynamik: Die schrittweise Erholung des Automobilsektors und der allgemeinen Industrie führte dazu, dass die Nachfrage nach Verbindungsprodukten im Vergleich zum zweiten Quartal spürbar anzog.

In der Region Amerika entwickelte sich insbesondere das Geschäft mit Verbindungslösungen für das Wassermanagement weiterhin gut. Nach einem bereits guten zweiten Quartal 2020 erreichte die NORMA Group im US-amerikanischen Wassergeschäft im dritten Quartal erneut ein deutliches organisches Umsatzwachstum in Höhe von 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Insgesamt betrug der Umsatz in der Region Amerika im dritten Quartal 101,3 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q3 2019: 114,9 Millionen Euro).

In der Region Asien-Pazifik belebte sich das Geschäft im dritten Quartal am deutlichsten. Die Umsatzerlöse betrugen 41,7 Millionen Euro und lagen damit leicht über dem Niveau des Vorjahresquartals (Q3 2019: 41,4 Millionen Euro). Das Geschäft mit hochentwickelter Verbindungstechnik für den Automobilbereich verzeichnete im dritten Quartal 2020 ein organisches Wachstum in Höhe von 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Grund ist vor allem ein deutlicher Anstieg der Nachfrage in der chinesischen Fahrzeugindustrie.

Pandemie und Aufwendungen für Transformationsprogramm beeinflussen Ergebnis und Marge

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (bereinigtes EBITA) betrug im dritten Quartal 28,7 Millionen Euro. Das ist eine Verringerung um 25,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q3 2019: 38,7 Millionen Euro). Die bereinigte EBITA-Marge lag bei 11,7 Prozent (Q3 2019: 14,1 Prozent).
Grund für den Rückgang bei Ergebnis und Marge sind im Wesentlichen die weiterhin geringeren Umsatzerlöse infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Im Vergleich zum zweiten Quartal hat sich die Situation allerdings deutlich verbessert. Das Ergebnis des dritten Quartals wurde außerdem durch Zusatzkosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro belastet, die im Rahmen des globalen Transformationsprogramms „Get on track“ anfielen.

„Get on track“: Konsolidierung der Produktion in Mitteleuropa gestartet

Die NORMA Group hatte im Sommer 2020 angekündigt, Produktionsaktivitäten in Mitteleuropa zu bündeln und wettbewerbsfähiger zu machen. Im September 2020 einigte sich die Geschäftsführung mit Arbeitnehmervertretern über einen Sozialtarifvertrag zur Umsetzung der Maßnahmen. Diese sehen die Schließung des Produktionsstandortes in Gerbershausen (Thüringen) bis Ende 2022 sowie einen sozialverträglichen Abbau von bis zu 100 Beschäftigungsverhältnissen im Werk in Maintal vor. Die Maßnahmen sind Teil des unternehmensweiten Transformationsprogramms „Get on track“. Mit dem Programm begegnet die NORMA Group dem Wandel in der Automobilindustrie und geänderten Marktanforderungen.

Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Schneider: „Mit ‚Get on track‘ wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken und unsere Zukunftsfähigkeit sichern. Damit positionieren wir uns langfristig, um die NORMA Group noch stärker auf das Wassermanagement, die Elektromobilität und das allgemeine Industriegeschäft auszurichten sowie eine Wertsteigerung in allen Regionen zu erzielen.“ Das Transformationsprogramm beinhaltet die Optimierung der Standortkapazitäten in allen Regionen, eine Straffung des Produktportfolios sowie Verbesserungen im Einkauf. Es soll ab 2023 jährlich Einsparungen von rund 50 Millionen Euro erzielen und die NORMA Group langfristig flexibler und profitabler aufstellen.

Neue Finanzvorständin Annette Stieve

Seit 1. Oktober 2020 gehört Annette Stieve dem Vorstand der NORMA Group als Chief Financial Officer an. Der Vorstand besteht mit ihr sowie CEO Dr. Michael Schneider und COO Dr. Friedrich Klein wieder aus drei Personen.

Umsatz und Ergebnis für die ersten neun Monate 2020 deutlich unter Vorjahresniveau

Im Zeitraum Januar bis September 2020 lag der Umsatz der NORMA Group bei 691,0 Millionen Euro und damit 17,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Q1–Q3 2019: 838,6 Millionen Euro).
Der signifikante Umsatzrückgang ist auf die Corona-Pandemie und den weitgehenden Stillstand großer Teile der Wirtschaft im Frühjahr 2020 zurückzuführen. Besonders im zweiten Quartal 2020 waren Nachfrage und Umsatz aufgrund von Produktionsunterbrechungen bei großen Kunden drastisch eingebrochen. Zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zur Anpassung der Kapazitäten hat auch die NORMA Group ab Mitte März in allen Regionen Schichten reduziert und die Produktion in ihren Werken zeitweise unterbrochen. Das bereinigte EBITA belief sich im Zeitraum Januar bis September 2020 auf 33,3 Millionen Euro (Q1–Q3 2019: 119,3). Die bereinigte EBITA-Marge betrug 4,8 Prozent (Q1–Q3 2019: 14,2 Prozent). Das Neunmonatsergebnis wurde durch Zusatzkosten in Höhe von insgesamt 23,7 Millionen Euro für das Transformationsprogramm „Get on track“ belastet.

Die NORMA Group beschäftigte zum Stichtag 30. September 2020 weltweit 8.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern (31. Dezember 2019: 8.521 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

Prognose für Gesamtjahr

Die NORMA Group bestätigt ihre am 20. Oktober 2020 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erwartet das Unternehmen einen organischen Umsatzrückgang von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen rechnet für 2020 mit einem operativen Netto-Cashflow von über 60 Millionen Euro und einer bereinigten EBITA-Marge von mehr als 5 Prozent. Darin enthalten sind Kosten des Transformationsprogramms „Get on track“ in Höhe von etwa 30 Millionen Euro. Für eine transparente Darstellung der Profitabilität stellt die NORMA Group die Kosten für das Programm unbereinigt dar.
Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass es im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie zu keinen weiteren erheblichen negativen Auswirkungen kommt, die in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres zu einer erneuten Abschwächung der Weltwirtschaft führen könnten. 

NORMA Group in Zahlen


* Mehr Informationen zu den Bereinigungen finden sich in nachfolgenden Finanzberichten: 3. Quartal 2020 (S. 8), 2. Quartal 2020 (S. 13); 1. Quartal 2020 (S. 8) und Geschäftsbericht 2019 (S. 148 f.).
** Nettoverschuldung einschließlich Sicherungsinstrumenten; Sicherungsinstrumente in Höhe von Q3 2020: 1,8 Millionen Euro; Q3 2019: 1,3 Millionen Euro; Gesamtjahr 2019: 0,9 Millionen Euro

Weitere Informationen zu den Geschäftsergebnissen und die Zwischenmitteilung zum dritten Quartal finden Sie hier. Für Pressefotos besuchen Sie unseren Pressebereich.

Weitere Termine

Die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 ist für den 17. Februar 2021 vorgesehen.

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