Maintal, Deutschland, 2. November 2022
Die NORMA Group hat ihren Konzernumsatz im dritten Quartal 2022 um 19,9 Prozent auf 318,6 Millionen Euro gesteigert (Q3 2021: 265,7 Mio. Euro). Organisch wuchs der Umsatz um 10,3 Prozent. Positiv wirkten sich höhere Verkaufspreise aus, mit denen das Unternehmen inflationsgetriebene Kostensteigerungen teilweise kompensierte. Das Wachstum ist darüber hinaus auch auf positive Währungseffekte insbesondere im Zusammenhang mit dem starken US-Dollar zurückzuführen.
„Die global spürbaren Erschütterungen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die andauernde Pandemie haben sich auch im dritten Quartal auf uns ausgewirkt“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Schneider. „Angesichts des turbulenten Marktumfelds haben wir ein ordentliches Wachstum verzeichnet, jedoch bleiben die gegenwärtigen Herausforderungen unserer Industrie vielfältig und komplex. Als NORMA Group setzen wir alles daran, diese gemeinsam mit unseren Kunden und Lieferanten zu bewältigen, um auch künftig die bestmöglichen Verbindungslösungen zur Verfügung zu stellen.“
Wachstum in allen Geschäftsregionen
In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) stieg der Umsatz im Zeitraum Juli bis September 2022 um 11,8 Prozent auf 119,9 Millionen Euro (Q3 2021: 107,2 Mio. Euro). Ein starkes organisches Wachstum von 12,2 Prozent wurde aufgrund negativer Währungseffekte leicht um 0,5 Prozent vermindert. Das Geschäft mit Automobilkunden entwickelte sich trotz der schwierigen Marktsituation der europäischen Autoindustrie gut. Dazu zählt zum Beispiel ein seit 2020 laufender Großauftrag eines britischen Automobilherstellers über Kühlleitungen für Fahrzeuge mit Elektromotor wie für Verbrenner. Im Bereich der standardisierten Verbindungstechnik, die über Handelskunden vertrieben wird, waren die Umsätze hingegen rückläufig.
In der Region Amerika ist die NORMA Group im dritten Quartal mit 29,5 Prozent am stärksten gewachsen. Der Umsatz belief sich auf 151,7 Millionen Euro und übertraf damit signifikant den Vorjahreswert (Q3 2021: 117,2 Mio. Euro). Organisch wuchs der Umsatz um 10,9 Prozent, der größere Anteil des Umsatzwachstums ist auf positive Währungseffekte zurückzuführen. Die Nachfrage nach Verbindungstechnik für Pkw, Kleinlaster und Lkw war in der Region im dritten Quartal hoch. Auch das Geschäft mit Lösungen zur Bewässerung und zur Ableitung von Regenwasser entwickelte sich wie in den vorherigen Quartalen erfreulich.
In der Region Asien-Pazifik lag der Umsatz mit 47,0 Millionen Euro insgesamt 13,9 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals (Q3 2021: 41,3 Mio. Euro), davon waren 3,7 Prozent organisches Wachstum. Zum Wachstum trug insbesondere das Geschäft mit Verbindungstechnik für Fahrzeuge bei. Das Geschäft mit standardisierter Verbindungstechnik für allgemeine Industrieanwendungen und Wassermanagement wuchs leicht aufgrund positiver Währungseffekte.
Hohe Kosten belasten Ergebnis und Marge
Die NORMA Group erzielte im dritten Quartal 2022 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) von 27,0 Millionen Euro, was einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht (Q3 2021: 22,8 Mio. Euro). Die bereinigte EBIT-Marge lag mit 8,5 Prozent auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Q3 2021: 8,6 Prozent). Höhere Preise für energieintensive Rohstoffe wie Stahl und Kunststoffgranulat sowie höhere Aufwände für den Produktionsbetrieb und Transportdienstleistungen wirkten sich negativ auf die Profitabilität aus. In einigen Werken wurden im dritten Quartal zusätzliche Leiharbeitskräfte eingestellt, um Kundenaufträge zu bedienen und coronabedingte Personalausfälle auszugleichen.
Der operative Netto-Cashflow fiel im dritten Quartal 2022 mit -3,8 Millionen Euro niedriger aus als im Vorjahr (Q3 2021: 31,2 Mio. Euro). Grund dafür ist unter anderem der Aufbau von Lagerbeständen bei Rohmaterialien und von Sicherheitsbeständen bei fertigen Produkten, um Lieferengpässe zu vermeiden.
Die NORMA Group begegnet den wirtschaftlichen Turbulenzen mit verschiedenen Maßnahmen, um Lieferkette und Kostenbasis möglichst stabil zu halten und die Profitabilität zu stützen. Dazu zählen der global gesteuerte Aufbau alternativer Bezugsquellen für Rohstoffe sowie Preisverhandlungen mit Kunden – bei mehrjährigen Aufträgen auch Nachverhandlungen – mit dem Ziel, die unerwarteten Kostensteigerungen gemeinsam zu tragen. Darüber hinaus verfolgt die NORMA Group weiterhin Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und der Produktivität an ihren Standorten weltweit.
Neunmonatsergebnis spiegelt Herausforderungen wider
Im Zeitraum Januar bis September 2022 erwirtschaftete die NORMA Group einen Konzernumsatz von 940,9 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung um 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1–Q3 2021: 833,8 Mio. Euro). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 79,7 Millionen Euro. Damit liegt es deutlich unter dem Neunmonatsergebnis des Vorjahres (Q1‒Q3 2021: 95,8 Mio. Euro). Die bereinigte EBIT-Marge belief sich in den ersten neun Monaten 2022 auf 8,5 Prozent (Q1‒Q3 2021: 11,5 Prozent).
Der operative Netto-Cashflow lag in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei 6,0 Millionen Euro und damit ebenfalls unter dem Vorjahreszeitraum (Q1–Q3 2021: 70,5 Mio. Euro). Gründe hierfür sind das niedrigere operative Ergebnis, der Aufbau von Lagerbeständen sowie ein höherer Bestand an Forderungen.
Die Eigenkapitalquote lag mit 45,7 Prozent zum Quartalsstichtag 30. September 2022 weiterhin auf hohem Niveau und ist gegenüber dem Jahresende 2021 leicht gestiegen (31. Dezember 2021: 44,6 Prozent). Grund sind gestiegene Gewinnrücklagen aus dem Ergebnis der ersten neun Monate 2022 sowie gestiegene sonstige Rücklagen aufgrund positiver Währungseffekte.
* Abweichungen bei Nachkommastellen können aufgrund kaufmännischer Rundungen auftreten.
** Mehr Informationen zu den Bereinigungen finden sich in nachfolgenden Finanzberichten: 3. Quartal 2022 (S. 9); 3. Quartal 2021 (S. 9)
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Weitere Termine
Die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 ist für den 14. Februar 2023 vorgesehen.